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Um die Mitte des
13. Jahrhunderts beinhaltete das Essen bei den reichen Burgherren und
wohlhabenden Bürgern oftmals 10 oder mehr Gänge. Bei den Bauern hingegen,
die von den Reichen als " Kraut- und Rübenfresser " verspottet wurden lebte
man in ständiger Angst vor den immer wiederkehrenden Hungersnöten.
In einigen Gegenden
Europas war die Umstellung von der Zweifelder- zur Dreifelderwirtschaft, die
seit der Mitte des 8. Jahrhunderts eine allmähliche Verbesserung der
Ernährungslage mit sich brachte, im 13. Jahrhundert noch nicht vollständig
abgeschlossen. So konnte eine einzige Missernte zu einer Hungersnot führen,
da die Mehrzahl der Bevölkerung kaum das Nötigste zu essen hatte. Bei der
Zweifelderwirtschaft lag jedes Jahr die Hälfte des nutzbaren Bodens brach,
nach der Dreifelderwirtschaft wurde das Land in drei Teile unterteilt, auf
dem ersten Drittel baute man Getreide, auf den zweiten Hülsenfrüchte an,
während sich der übrige Boden regenerieren konnte. Trotzdem die Möglichkeit
der besseren Konservierung von Lebensmitteln eine bessere Versorgungslage
garantierte, unterschieden sich die Ernährungsgrundlagen der verschiedenen
gesellschaftlichen Gruppen extrem voneinander.
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Reich gedeckte Tafeln
Burgherren und wohlhabende Bürger hatten nicht nur mehr Essen auf dem Tisch
als die ländliche Bevölkerung, sie hatten auch andere Gerichte. Während die
Bauern nur selten Fleisch essen konnten, aßen die Reichen bei nur einer
Mahlzeit meist verschiedene Fleischsorten. Dafür aber aßen sie nur selten
bis gar nicht Obst und Gemüse. Der Nahrung der Reichen mangelte es also
nicht nur an Ballaststoffen, so das sie häufig unter Verstopfung litten,
sondern auch an Vitaminen, dieser Mangel ließ Krankheiten wie Skorbut oder
Rachitis bei den Wohlhabenden häufig auftreten.
Bei den reichen
Bürgern fiel das Essen dennoch " ärmlicher " aus als beim Adel, denn es
fehlten sowohl das Wildbret, denn das Jagdprivileg war dem Adel vorbehalten,
als auch an der raffinierten Zubereitung des Essens durch verschiedene Soßen
beziehungsweise Beilagen wie zum Beispiel Überzüge aus einer Mischung von
Eigelb, Safran und Mehl.
Doch auch bei den
Reichen speiste man nicht jeden Tag so üppig, die Völlerei hatte durch die
Einhaltungspflicht der Fastentage, zum Beispiel 40 Tage Fastenzeit vor
Ostern, an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt, und diversen anderen
religiösen Feiertagen, ein Ende. Verboten waren in dieser Zeit der Genuss
von Fleisch, Milch, Eiern, Käse und Quark. Ebenfalls galten die Fastengebote
an Freitagen und Samstagen, so das man rund 130 Tage kein Fleisch verzehrte.
An solchen Tagen gab es ein reichhaltiges Angebot an Fischspeisen. Getrunken
wurde überwiegend Wein, Bier und Met. Der Wein wurde zur damaligen Zeit mit
Kräutern und Gewürzen versetzt. Auch versuchte man durch diverse Kräuter den
üblen Geruch von nicht mehr frischen Speisen zu überdecken.
Bei den Bauern
waren die Nahrungsmittel fast immer gleich, als Grundnahrungsmittel zählten
Brot, Brei und Hülsenfrüchte. Nahrungsmittel wie die Kartoffel, Tomaten und
Mais waren noch nicht bekannt, diese kamen erst später aus der neuen Welt
nach Europa. Schweinefleisch blieb auf wenige festliche Anlässe begrenzt.
Brot wurde meist aus Roggenmehl, später auch aus Weizenmehl gemacht. Für die
verschiedenen Breiarten verwendetet man Gerste und Hafer. Um eine bessere
Versorgung zu gewährleisten pökelte oder räucherte man Fleisch um die
Haltbarkeit zu verlängern. Kraut versuchte man durch Einsäuern zu
konservieren, Obst wurde gedörrt. So versuchte man eine Versorgung mit
Lebensmitteln zu erzielen wenn es eine Missernte gab, doch auch diese
Methoden konnten die Nahrung nicht lange genug essbar halten.
Am Meer, wo Fisch
die Nahrung der armen Bevölkerung auffrischte, legte man Heringe in eine
Salzlauge und hängte sie anschließend mehrere Tage über ein Feuer. So
blieben die Fische über Monate haltbar. In Nordeuropa zählte der Kabeljau zu
den beliebtesten Speisefischen, man nahm ihn aus , schnitt ihn in streifen
und trocknete ihn in der Sonne.
Die erste Mahlzeit
des Tages nahmen die Bauern im Morgengrauen ein, sechs oder sieben Stunden
später gab es ein Frühmahl, die meist umfangreichste Mahlzeit des Tages, nach
der Arbeit gab es dann noch die zweite große Mahlzeit des Tages.
Die reichen Bürger
der Städte konnten ihre Nahrungsmittel auch bei Bäckern und anderen kaufen,
doch diese waren meist überteuert und dann auch noch mit allerlei Müll
verdorben. Man verkaufte zum Beispiel Sägemehl für geriebenen Muskatnuss.
Die Betrügereien nahmen so stark zu das extra Gesetze erlassen wurden, bei
denen das Volk die Betrüger dann am Pranger bestrafen konnte. Bäcker die zum
Beispiel beim wiegen des Brotes betrogen wurden oft von Pferden durch die
Stadt geschliffen.
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Besteck und Geschirr im Mittelalter
Die häufigsten
Gegenstände in der Benutzung waren Hände, Löffel und Messer. Die Gabel, noch
mit einem geraden Zinken, wurde nur zum aufspießen von Fleisch genutzt. Erst
im 17. Jahrhundert gehörte die Gabel zum üblichen Besteck. Man speiste von
Tellern, Schüsseln und großen Platten aus Holz, in den wohlhabenden Häusern
war dieses Geschirr auch schon aus Zinn. Es war durchaus nicht unüblich das
zwei Personen von einem Teller aßen, die Bauern nutzten oft auch ein großes
Stück Brot als solchen. Dominierendes Material zur Herstellung von Geschirr
war der Ton. Die Töpfereien im Rheingebiet legten dabei größte
Professionalität an den Tag, ihre Erzeugnisse wurden durch die gute Arbeit,
schon in der Römerzeit genutzt, auch exportiert. ( Skandinavien ) Das
Holzgeschirr, insbesondere die Trinkgefäße, waren oft auch mit Metall
beschlagen ( seit dem späten 12. Jahrhundert ). Das einzig wahre Besteckteil
zur damaligen Zeit, der Löffel, war meist aus Holz oder Horn geschnitzt.
Metall spielte überwiegend in den Küchen der Reichen eine
Rolle. Seit jeher bestanden Kochkessel, Bratpfannen, Kellen, Grillroste,
Feuerböcke, Kochdreibeine, Spieße, Messer und Fleischgabeln aus Eisen, aber
auch Bronze, Messing und Kupfer kamen vor. Besonders beliebt waren auch
Waschgarnituren aus Gießgefäßen und Auffangbecken, denn da noch überwiegend
die Hände zum Essen benötigt wurden legte man Wert auf
Reinigungsmöglichkeiten. Eine Neuerung aus dem 13. Jahrhundert war der
Dreibeintopf aus Bronze, so brauchte man kein zusätzliches Ständerwerk zum
Kochen. Zinngeschirr verbreitete sich erst in Massen im 14. Jahrhundert.
Glas stellte eine Besonderheit dar und war wenn überhaupt nur bei den
wohlhabenden zu finden, um 1200 nach orientalischer Anregung. Um 1300 nahm
der Gebrauch von Trinkgläsern dann zu.
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Süße Leckereien
Auch die
Bevölkerung im Mittelalter liebte schon Süßspeisen. Kandiertes Obst,
getrocknete Früchte und erlesenes Konfekt. Diese Dinge reichte man meist am
Ende der verschiedenen Gänge ( Tracht ). Schon ab dem 15. Jahrhundert
stellte man in Deutschland Marzipan her, und bereits im 14. Jahrhundert gab
es die berühmten Nürnberger Lebkuchen. Laut einem Rezept enthielt diese
Spezialität damals u. a. Mehl, Honig, Milch, Mandeln, geriebene
Zitronenschale, Kardamom, Ingwer, Muskat, Nelkenpulver und Hirschhornsalz.
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